Der sogenannte Cortisol‑Mocktail (auch „Adrenal Cocktail“ genannt) wird auf Plattformen wie TikTok als Stresskiller gefeiert. Sein Versprechen: Cortisol senken, Energie und Schlaf verbessern, die Hormone ins Gleichgewicht bringen. Doch was steckt wirklich dahinter?
Rezeptbestandteile – Was steckt drin?
Typische Zutaten des Cortisol‑Mocktails:
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Kokoswasser (für Elektrolyte wie Kalium)
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Zitrussäfte (Orange und/oder Zitrone – Vitamin C)
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Meersalz (für Natrium)
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Magnesium‑Pulver (optional)
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Manchmal auch: Sprudelwasser oder Weinstein (cream of tartar)
Was sagt die Wissenschaft?
Kein medizinischer Nachweis
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„Adrenal fatigue“ die oft genannte Ursache ist keine medizinisch anerkannte Erkrankung, und es gibt keine Studien, die belegen, dass der Cortisol‑Mocktail Stress oder Müdigkeit wirklich lindert.
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Verywell Health betont, dass zwar die Zutaten erfrischend sein können, es aber keine klinischen Belege gibt, dass sie direkt Cortisol oder die Nebennierenfunktion beeinflussen.
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Auch Healthline führt aus: Magnesium könnte bei Mangel helfen, aber die im Mocktail enthaltene Menge ist oft sehr gering. Die anderen Bestandteile wie Vitamin C, Kokoswasser liefern nur minimale Effekte
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Real Simple weist darauf hin, dass der Drink kurzfristig hydratisieren und Elektrolyte liefern kann, aber die ursächlichen Stressfaktoren nicht adressiert werden.
Mögliche mild positive Effekte
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New York Post: Der Mocktail kann unterstützen, indem er ausgeglichene Elektrolyte liefert und entspannend wirkt – insbesondere durch Hydration und Magnesium – aber er senkt Cortisol nicht direkt.
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The Times (Neuroscientist Dr. Storoni): Die Zutaten – Elektrolyte, Magnesium, Vitamin C – können zur Entspannung beitragen; der Drink sei eine gesundere Alternative zu zucker- oder alkoholhaltigen Optionen.
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Tom's Guide: Sie fühlte sich hydratisiert und etwas energiegeladener, aber Stress oder Hormonspiegel änderten sich nicht. Experten sehen den Mocktail als ergänzendes, nicht sämtliches stressreduzierendes Mittel.
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Times of India: Nach täglichem Konsum 30 Tage lang: Verbesserung der Hydration und moderate Energiegewinne, aber keine signifikante Stressreduktion
Risiken & Vorsichtsmaßnahmen
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Real Simple warnt: Zu viel Zucker, Natrium oder Weinstein kann bei Personen mit Bluthochdruck, Nierenproblemen oder Diabetes problematisch sein.
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Healthline weist auf mögliche Schlafstörungen hin – Zucker am Abend kann Blutzuckerschwankungen auslösen, die wiederum den Cortisolspiegel erhöhen.
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Essence & Daily Telegraph betonen, dass Placeboeffekte eine Rolle spielen können, und der Drink adressiert nicht die zugrunde liegenden Lebensstilfaktoren.
Fazit – Trend oder Hype?
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Kein wissenschaftlicher Beleg, dass Cortisol‑Mocktails Cortisol senken oder Nebennieren stärken.
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Mögliche kleine Vorteile: Hydration, Elektrolytausgleich, entspannender Ritual‑Effekt, Magnesium‑Unterstützung.
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Kein Ersatz für ganzheitliche Stressbewältigung: nachhaltiger sind Schlaf, Ernährung, Bewegung, Stressmanagement.
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Nicht schädlich in Maßen, aber bei Vorerkrankungen oder häufigem Konsum Vorsicht geboten.